22 Bahnen

Mia Maariel Meyer, Allemagne, 2025o

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Tilda's days are strictly structured: she studies, works at the supermarket checkout and looks after her little sister Ida - on some days she also has to look after her alcoholic mother. But this summer brings a change: Tilda receives a promising job offer for a doctorate in Berlin. Viktor also turns up, who, like her, always swims 22 laps in the swimming pool. When Tilda begins to believe that everything could be better, the situation at home spirals out of control.

22 Bahnen ist die Verfilmung des 2023 publizierten ersten Romans von Caroline Wahl. Als dieses Debüt zum Bestseller wurde, machte seine Autorin mit ihrem ausgeprägten Ehrgeiz von sich reden und ärgerte sich etwa öffentlich darüber, dass auch der flugs veröffentliche Nachfolgeroman Windstärke 17 nicht für den deutschen Buchpreis nominiert wurde. Paradoxerweise handeln Wahls Erstling und seine nun vorliegende Verfilmung von einer jungen Frau, die als Mathematikstudentin zwar ebenfalls eine auffällige Begabung hat, aber kaum an sich selbst zu denken wagt. Eine Doktorandenstelle in Berlin schlägt Tilda aus, weil sie als Tochter einer heillosen Alkoholikerin, Ersatzmutter ihrer kleinen Schwester und Miternährerin dieser prekären Rumpffamilie ständig für andere sorgen muss. Ihre zarten Gefühle für eine Schwimmbad-Bekanntschaft mit Sixpack wiederum kommen kaum über das Keimstadium hinaus, weil ein traumatischer Unfall, an dem beide nicht schuld sind, beide am Reden hindert. Während die hingetupften Szenen voller vager Andeutungen diesem zweiten Handlungsstrang den Atem nehmen, führt das gleiche Verfahren bei der Zeichnung der familiären Konstellation zu einer Reihe stimmungsstarker Szenen, obschon Tildas kleine Schwester mit etwas stereotyper Lieblichkeit, die Mutter dafür mit derart monströsen Ausfälligkeiten aufwartet, dass man sich bisweilen fragt, wieso Tilda dies fast widerspruchslos hinnimmt. Die nuancenreiche Konstante in diesem Wechselbad der Gefühle ist die gebürtige Zürcher Schauspielern Luna Wedler, deren Bodenständigkeit und Willensstärke die Regie bewusst Zügel anlegt. Es brodelt in dieser jungen Frau, die ihre eigenen Bedürfnisse so lange im Zaum hält. Ist Tilda eine Figur unserer Zeit? Bei der ausverkauften Vorpremiere im Zürcher Lunchkino zeigten sich Frauen am stärksten berührt, deren eigene Jugend weit zurückliegt. Sie wissen wohl, was es heisst, sich selber nichts gönnen zu dürfen.

Andreas Furler

Galerie photoso

Données du filmo

Genre
Drame
Durée
102 Min.
Langue originale
Allemand
Ratings
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IMDB:
n.d.
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Critiques :
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Casting & Equipe techniqueo

Luna WedlerTilda
Zoë BaierIda
Laura TonkeAndrea
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