Spike Jonze, USA, 2013o

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Los Angeles, dans un futur proche. Theodore Twombly, un homme sensible au caractère complexe, est inconsolable suite à une rupture difficile. Il fait alors l'acquisition d'un programme informatique ultramoderne, capable de s'adapter à la personnalité de chaque utilisateur. En lançant le système, il fait la connaissance de 'Samantha', une voix féminine intelligente, intuitive et étonnamment drôle. Les besoins et les désirs de Samantha grandissent et évoluent, tout comme ceux de Theodore, et peu à peu, ils tombent amoureux.

Dans Her, Spike Jonze livre une analyse fine des rapports amoureux et surprend constamment avec un scénario brillant récompensé par l'oscar du meilleur scénario. La performance de Joaquin Phoenix et la voix de Scarlett Johansson ne sont pas étrangers aux émotions qui se dégagent de cette oeuvre sensible.

Caroline Vié

Spike Jonze pose sa réflexion sur les rapports amoureux dans un univers de science-fiction fascinant de beauté verticale qui exalte et émeut, et finalement confine à l’universalité des sentiments.

Frédéric Mignard

Une fable à peine futuriste qui explore avec une maestria modeste le frontière entre la chair et le virtuel. Spike Jonze est de retour, plus ambitieux et talentueux que jamais.

Serge Kaganski

Wir schmiegen uns an unsere Computer an, verfallen ihnen sogar ein wenig: Daraus macht Spike Jonze einen Liebesfilm voller zeitdiagnostischer Zeichen und getragen von einer quecksilbrigen Melancholie, wie wir sie aus Jonzes «Where the Wild Things Are» kennen. Visuell ist das eine eintönige Sache, aber dafür entwickelt Jonze aus einer intimen Konstellation einen zeitgemässen Film über das paradoxe digitale Leben. Die Zukunft, scheint es, haben wir hineingezogen in die Gegenwart, und die Utopien wirken wie Nostalgien. Fürs Drehbuch gabs einen Oscar. Recht so.

Pascal Blum

Los Angeles, in einer vorstellbaren Zukunft. Joaquin Phoenix verliebt sich in die virtuelle Persönlichkeit seines sprachgesteuerten Betriebssystems, dem Scarlett Johansson ihre unverkennbare Stimme leiht. Spike Jonzes Film klingt wie eine naive Technikphantasie, überzeugt dann aber erstaunlicherweise als Beziehungsgeschichte. Wenn wir die vollkommene Maschine erschaffen haben - werden wir dann lernen, mit unserer Unvollkommenheit zu leben?

Tobias Kniebe

Galerie photoso

Le Parisien, 18/03/2014
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Les Inrockuptibles, 11/03/2014
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The Verge, 17/12/2013
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denofgeek.com, 12/02/2014
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11/03/2014
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25/03/2014
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Tages-Anzeiger, 25/03/2014
Die Melancholie der Liebe 3.0

In «Her» verliebt sich Joaquin Phoenix in ein Betriebssystem mit der Stimme von Scarlett Johansson. Spike Jonze weckt mit seiner Zukunftsvision Gefühle.

De Pascal Blum 

Ping, macht das Ding. Es sagt «Hello, I’m here.» Wo hier? Im Computer. Der Computer spricht mit einer freundlichen, tiefen, heiseren Frauenstimme. «How do you do?», fragt er. Gut, danke, sagt Theodore, der menschliche Benutzer. «I’m Samantha», erklärt die Maschine. Theodore staunt. Was ist das?

Es ist der Beginn einer Liebe zwischen Mann und Maschine. Oder anders: zwischen einem psychischen und einem digitalen System. Beide wirken sehr menschlich. Vor dem Schirm sitzt Theodore, der Mann mit der nestelnden Nervosität. Im Computer lebt Samantha, die Software mit der programmierten Natürlichkeit. Sie sortiert auch Mails, doch wenn Theodore die Brille auf die Nase schiebt, macht Samantha «hm». So was tun Computer sonst nie.

Samantha ist eine «intuitive Entität» mit eigenem Bewusstsein. Theodore lebt dahin als unscheinbarer Arbeiter im Dienstleistungssektor der Zukunft (Joaquin Phoenix mutete selten so gewöhnlich an, so frei von Wahn wie in dieser Rolle). Noch unsichtbarer wirkt seine Bürokollegin, gespielt von einer abgeschminkten Amy Adams. Für die Website Beautifulhandwrittenletters.com diktiert Theodore intime Bekenntnisse in den Bürocomputer, die dieser als wunderschöne handgeschriebene Postbriefe an fremde Empfänger ausspuckt. Nach Feierabend aber wartet Samantha auf Theodore. Und lullt ihn ein.

Endlich einmal Cybersex!

Hinter den Gefühlen stehen ausgeklügelte Algorithmen: Diese Idee spielt «Her» des US-Regisseurs Spike Jonze durch – bis zum bösen Ende. Sein Science-Fiction-Duett ist ein Liebesfilm für digitale Zeiten, eine Romanze der Ideen, ein sinnliches Verschmelzen von Bytes und Bewusstsein. War künstliche Intelligenz jemals so sexy? Kaum, aber hier spielt schliesslich Scarlett Johansson mit. Man sieht sie nie, aber sie gibt der Software ihre Stimme, moduliert die Stimmungen, meldet sich als hilfsbereite Assistentin. Immer ist Samantha ganz nah bei Theodore, aber zu fassen bekommt er sie trotzdem nie.

Vorstellen muss man sich diesen Film so: Joaquin Phoenix gleitet durch das Los Angeles der nahen Zukunft, im Ohr hat er einen Knopf und in der Brusttasche ein Tablet, so eckig wie ein Zigarettenetui. Darin wohnt die mobile Samantha, mit ihr plaudert Theodore über sein Innerstes und verfällt ihr immer mehr. Weil rundherum die Passanten mit ihren eigenen Betriebssystemen ­palavern, kommt uns dieses Zukunftsbild sehr bekannt vor. (Glaubt man Spike Jonze, tragen wir zudem künftig alle Hemden und ziehen die Hose hoch.)

Komplizenhaftes Glück

Doch «Her» spielt mit höherem Einsatz. Es geht um die übernächste evolutionäre Stufe im Verhältnis Mensch-Maschine. Stufe eins ist das, was wir heute haben: Computer rechnen syntaktisch, verstehen also die Regeln einer Grammatik (1 + 2 = 3). Stufe zwei bleibt noch ein Traum: Computer analysieren Daten semantisch, erfassen also ihre Bedeutung und sogar Ironie (1 + 2 = 1 – das wird wohl ein Witz sein). Stufe drei ist die unkünstliche Emotionalität von «Her»: Das Betriebssystem Samantha zögert, seufzt, schluchzt, kurz: Es taugt zum Lover.

Den Benutzern in «Her» ist diese Liebe 3.0 ein wenig peinlich. Aber sie bietet Wärme und komplizenhafte Glücksmomente. Spike Jonze verurteilt die Maschinenliebe nicht als Kulturpessimist. Er sieht vielmehr das Reservoir an Sehnsucht, das in uns steckt. Theodore hat sogar Sex mit Samantha. Wie das? Auf gespenstische, aber merkwürdig erotische Weise; mit Worten und viel Fantasie. Wie futuristischer Telefonsex läuft das ab, da verliert sich das biologische Wesen Theodore in seiner Lust und fabuliert sich das künstliche Geschöpf Samantha einen Körper herbei. Als die zwei ineinander übergehen, ruft Samantha: «I can feel my skin!»

Wie macht man einen Film ohne Heldin?

Genau hier, wo dem virtuellen System eine Haut wächst und dem Menschen die Virtualität zur zweiten Haut wird, macht Spike Jonze die zeitgenössische Lebensform fest. Hier wächst alles zusammen, in einer Membran des Digitalen. Jonze liefert dazu gleich noch ein Bild von Cybersex, diesem Versprechen, das in den Neunzigerjahren aufkam und heute verludert ist zu Youporn.

Inzwischen wurde Spike Jonze’ Drehbuch mit einem Oscar geehrt. Und die Bilder? Wie macht man einen Film, in dem die Geliebte des Helden nie auftritt? Jonze schlägt eine Elegie der Einsamkeit vor, eine Stadtsymphonie von quecksilbriger Melancholie. Jeder Bewohner ist versunken in Zwiegespräche mit seinem Taschenbewusstsein, alle huschen aneinander vorbei, und im ­Hintergrund geht stets die Sonne unter.

Man sieht: Dies ist nicht der frühe Spike Jonze, der in «Being John Malkovich» (1999) in unser Denken verblüffend verwinkelte Tunnel grub. Dies ist der späte Spike Jonze, der es in «Where the Wild Things Are» (2009) schaffte, uns mit Schwermut zu elektrisieren. Schon da wurde er nostalgisch nach einer unschuldigen Zeit, von der man nicht recht wusste, wann sie gewesen sein soll. Auch in «Her» taucht er Rückblenden in wohliges Sommerlicht, die Wohnungen sind hell und voller Retromöbel. Wir befinden uns in einer Manufactum-Welt, in einer Welt von gestern und von morgen. Die Ästhetik hat etwas Eintöniges, genauso wie der schlierige Ambient-Soundtrack von Arcade Fire, der die Stimmungen verwischt.

Es weht eine Wehmut durch «Her». Woher kommt sie? Vielleicht daher, dass in digitalen Zeiten unsere Vorstellungen von dem, was folgen könnte, zusammengeschrumpft sind auf Updates und die nächste Generation von Dingen. Es ist, als habe sich die Zukunft zurückgezogen in die Gegenwart. Sie lebt bereits unter uns, meldet sich immer wieder mit blinkenden Aktualisierungen. Dafür ist der zeitliche Raum, der vor uns liegt, wie entleert. Wir füllen ihn mit dem, was bleibt: mit Vergangenheit und Nostalgie.

Der Code der Liebe

Solche Melancholie liegt über «Her» und über der unmöglichen Liebe zwischen zwei Wesen, die füreinander Gefühle haben, aber verschieden programmiert sind: Der Mensch will sich auf ein Gegenüber konzentrieren; das ist seine Kunst. Die Software will sich auf möglichst vielen Plattformen verbreiten, das ist ihre Natur. Du, nur du allein, sagt der Mensch, der sich in der Intimität von allen Anstrengungen entledigt, die von aussen auf ihn eindringen. Du und tausend andere, antwortet die Software, die unzählige äussere Befehle verarbeitet und gleichzeitig so tut, als kümmere sie sich einzig um ihren Auserwählten.

Die Liebe sagt: du und keine andere. Der binäre Code des Computers aber hat zwei Seiten (wahr/falsch), und die Liebe hat nur eine (wahr). Samantha mag Gefühle simulieren, bei der Liebe aber gibt jeder Computer einen Codefehler aus. Wir sind eins, sagt Theodore. Wir sind 10110001, rechnet Samantha.

© Tous droits réservés Tages-Anzeiger. Fourni par Tages-Anzeiger Archiv
Video Essay: Joaquin Phoenix Keeps Rising
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Données du filmo

Genre
Science-fiction, Drame
Durée
120 Min.
Langue originale
Anglais
Ratings
cccccccccc
ØVotre évaluation8,0/10
IMDB:
8,0 (686542)
Cinefile-User:
8,5 (26)
Critiques :
7,7 (3) q

Casting & Equipe techniqueo

Joaquin PhoenixTheodore
Scarlett JohanssonSamantha (voice)
Rooney MaraCatherine
PLUS>

Bonuso

iVidéo
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gPresse écrite
Critique Le Parisien
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Critique Les Inrockuptibles
Serge Kaganski
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Critique The Verge
Todd Gilchrist
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Interview with director Spike Jonze
denofgeek.com / Matt Edwards
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Critique Filmbulletin
Michael Ranze
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Critique Süddeutsche Zeitung
Tobias Kniebe
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Critique Tages-Anzeiger
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